Vorsorge und operatives Spektrum
Erkrankungen der Schulter
 Krankheitsbilder
 Bei der Kalkschulter bildet sich im Sehnenmantel (= Rotatorenmanschette), der den Oberarmkopf umgibt ein Kalkdepot Die Krankheit verläuft in 3 Stadien. Im ersten Stadium wird ein Kalkdepot gebildet. Im 2. Stadium kommt es zu einer Ruhephase, die in ein drittes Stadium, der Auflösungsphase münden kann. Schmerzen treten dann vor allem bei Überkopfbewegungen und nachts beim Liegen auf der betroffenen Seite auf. Im Rahmen einer Spontanheilung entleert sich das Kalkdepot in den Schleimbeutel. Hierbei bestehen sehr starke Schmerzen, die bis zur Bewegungsunfähigkeit des Armes führen können.
Im akuten Stadium wird die konservative Behandlung mit entzündungshemmenden Medikamenten und physikalischen Anwendungen durchgeführt. Bei chronischen Schmerzen ohne Auflösung des Kalkdepots ist die arthroskopische Entfernung des Kalkherdes angezeigt. In der arthroskopischen Operation wird mit 2–3 ca. 1cm großen Hautschnitten das Kalkdepot aufgesucht. Danach erfolgt die Eröffnung im Faserverlauf der Sehne (Bild 2) und Ausschälung des Kalkdepots. Eine abschließende ausführliche Spülung des Raumes unterhalb des Schulterdaches zum Entfernen auch kleinster Partikel und der Hautverschluss der 2–3 kleinen Zugänge beenden die Operation. 80 – 90 Prozent der Patienten sind mit dem Operationsergebnis zufrieden. Die Wiederaufnahme der Arbeit hängt vom ausgeübten Beruf ab und beträgt in der Regel 4 – 6 Wochen. Die mit einer arthroskopischen Operation verbundenen möglichen Risiken (Infektion, Schultersteife, Nervenschädigung) sind selten.
Vier Sehnen (Rotatorenmanschette) umschließen und führen den Oberarmkopf. Sehnenrisse kommen mit zunehmendem Alter aufgrund von Verschleiß gehäuft vor. Während unter 50 Jahren ein Sehnenriss eher selten vorkommt, ist in der Altersgruppe über 70 Jahre bereits jeder Dritte betroffen. Meist sind alltägliche Bewegungen oder kleinere Unfälle ausreichend, um eine vorgeschädigte Sehne zum Reißen zu bringen. Kurz nach dem Durchreißen besteht ein einschießender Schmerz kombiniert mit Bewegungsunfähigkeit. Nach der akuten Phase ist der Patient meist durch belastungsabhängige Schmerzen bei Überkopf- und abspreizenden Bewegungen geplagt. Kraftverlust und besonders der Nachtschmerz beim Liegen auf der Schulter sind weitere Symptome. Die Untersuchung des Patienten ist der Schlüssel zur Diagnose, der Ultraschall bestätigt den Sehnenriss. Die Kernspintomographie gibt entscheidende Hinweise zur Qualität des Gewebes.
Die Therapie ist individuell und richtet sich nach dem Alter, dem Funktionsanspruch des Patienten, der Größe des Risses und der Qualität des Gewebes. Jüngere Patienten mit hohem funktionellen Anspruch und guter Sehnenqualität werden in der Regel operativ behandelt. Zur Verfügung stehen die arthroskopische Sehnennaht und in seltenen Fällen bei erheblicher Vorschädigung Sehnentransfers. Ältere Patienten mit fortgeschrittener Degeneration und geringem funktionellen Anspruch werden zunächst konservativ behandelt. In der Akutphase werden zur Schmerzreduktion entzündungshemmende und schmerzlindernde Medikamente, Eisanwendungen und krankengymnastische Übungsbehandlungen eingesetzt. Sollte dies nicht zum Erfolg führen, ist eine Operation in Erwägung zu ziehen. Als Möglichkeiten stehen hier die Sehnennaht, Glättung der Sehnen oder Sehnenersatzoperationen zur Verfügung. Der stationäre Aufenthalt nach einer Sehnenrekonstruktion beträgt im Regelfall drei Tage. Bei Durchführung der beschriebenen operativen Behandlung und Nachbehandlung können 80 Prozent der Sehnenrisse zur Ausheilung gebracht werden. Die Schmerzen werden in 90 Prozent der Fälle gebessert oder verschwinden.
Die Schulterluxation, auch bekannt als Schulterausrenkung, ist eine schmerzhafte Verletzung, bei der der Oberarmknochen (Humerus) aus seiner normalen Position im Schultergelenk austritt. Dies geschieht oft infolge eines traumatischen Ereignisses, wie zum Beispiel einem Sturz auf den ausgestreckten Arm oder einem direkten Schlag gegen die Schulter.
Die Symptome einer Schulterluxation sind in der Regel deutlich spürbar und umfassen starke Schmerzen, Schwellungen und eine sichtbare Deformität der Schulter, da der Oberarmknochen aus der Gelenkpfanne "herausrutscht". Betroffene haben oft Schwierigkeiten, ihren Arm zu bewegen, und klagen über Taubheitsgefühle oder Kribbeln im betroffenen Arm.
Die Behandlung einer Schulterluxation erfordert in der Regel einen Besuch in der Notaufnahme oder bei einem Orthopäden. Der Arzt wird die Luxation zurücksetzen, indem er den Oberarmknochen vorsichtig in die richtige Position bringt, was oft mit Schmerzlinderung einhergeht. Nach der Rücksetzung kann eine Ruhigstellung der Schulter mit einem Verband oder einer Schlinge erforderlich sein, um die Heilung zu fördern.
Die Rehabilitation, einschließlich physikalischer Therapie, ist oft ein wichtiger Bestandteil der Genesung, um die Schulterstabilität und die Beweglichkeit wiederherzustellen. In einigen Fällen, insbesondere wenn die Luxation wiederholt auftritt, kann eine chirurgische Intervention notwendig sein, um die Stabilität des Schultergelenks langfristig sicherzustellen.
Es ist wichtig, eine Schulterluxation ernst zu nehmen und ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen, da unbehandelte Luxationen zu chronischen Schulterproblemen und Instabilität führen können. Präventive Maßnahmen, wie das Stärken der Schultermuskulatur und das Vermeiden von riskanten Aktivitäten, können dazu beitragen, das Risiko einer erneuten Schulterluxation zu reduzieren.
Schulterarthrose, auch bekannt als Omarthrose, ist eine degenerative Gelenkerkrankung, die das Schultergelenk betrifft. Diese schmerzhafte Erkrankung tritt auf, wenn der Knorpel im Schultergelenk abnutzt oder beschädigt wird. Der Knorpel dient normalerweise als reibungsarme Oberfläche, die das reibungslose Gleiten der Knochen ermöglicht. Bei Schulterarthrose verschlechtert sich dieser Knorpel im Laufe der Zeit, was zu schmerzhaften Symptomen führt.
Typische Anzeichen von Schulterarthrose sind Schmerzen, Steifheit und eingeschränkte Beweglichkeit im Schulterbereich. Diese Symptome können alltägliche Aktivitäten wie das Anheben von Gegenständen, das Kämmen der Haare oder das Anziehen von Kleidung beeinträchtigen. Die Schmerzen können allmählich zunehmen und sich mit der Zeit verschlimmern.
Die Ursachen für Schulterarthrose sind vielfältig und können auf altersbedingten Verschleiß, vorangegangene Verletzungen, Überlastung des Gelenks oder genetische Faktoren zurückzuführen sein. Die Diagnose erfolgt in der Regel durch eine klinische Untersuchung, Bildgebung wie Röntgenaufnahmen oder MRT sowie die Beurteilung der Symptome.
Die Behandlungsoptionen für Schulterarthrose reichen von konservativen Ansätzen wie Physiotherapie, Schmerzmedikation und Injektionen bis hin zu chirurgischen Eingriffen wie Schulterarthroskopie oder Gelenkersatzoperationen. Die Wahl der Behandlung hängt von der Schwere der Erkrankung, den individuellen Bedürfnissen des Patienten und anderen Faktoren ab.
In jedem Fall ist eine frühzeitige Diagnose und die Zusammenarbeit mit einem Orthopäden oder Rheumatologen entscheidend, um die besten Behandlungsoptionen zu ermitteln und die Lebensqualität von Menschen mit Schulterarthrose zu verbessern. Es ist auch wichtig, präventive Maßnahmen zu ergreifen, um das Risiko einer Schulterarthrose zu minimieren, einschließlich regelmäßiger Bewegung, Vermeidung von Überlastung und Sicherstellung einer gesunden Lebensweise.
 Die Schultereckgelenksprengung, auch als AC-Gelenk-Sprengung oder Akromioklavikulargelenk-Sprengung bekannt, ist eine häufige Verletzung im Bereich der Schulter. Sie tritt häufig aufgrund eines direkten Traumas auf, wie etwa einem Sturz auf die Schulter oder einem Schlag gegen die Schulter. Diese Verletzung betrifft das Akromioklavikulargelenk, das die Verbindung zwischen dem Schlüsselbein (Klavikula) und dem Schulterblatt (Akromion) darstellt.
Die Schultereckgelenksprengung, auch als AC-Gelenk-Sprengung oder Akromioklavikulargelenk-Sprengung bekannt, ist eine häufige Verletzung im Bereich der Schulter. Sie tritt häufig aufgrund eines direkten Traumas auf, wie etwa einem Sturz auf die Schulter oder einem Schlag gegen die Schulter. Diese Verletzung betrifft das Akromioklavikulargelenk, das die Verbindung zwischen dem Schlüsselbein (Klavikula) und dem Schulterblatt (Akromion) darstellt.
Die Schweregrad der Schultereckgelenksprengung kann variieren und in verschiedene Grade eingeteilt werden. Typischerweise führt die Verletzung dazu, dass das Schlüsselbein vom Schulterblatt getrennt wird, was zu Schmerzen, Schwellungen und einer eingeschränkten Beweglichkeit der Schulter führt. Bei schwereren Fällen kann es zu einer sichtbaren Deformität im Schulterbereich kommen.
Die Behandlung von Schultereckgelenksprengungen hängt vom Schweregrad der Verletzung ab. Bei leichten Verletzungen kann eine konservative Therapie mit Ruhe, Physiotherapie und Schmerzmedikamenten ausreichen. Bei schwereren Verletzungen können jedoch operative Eingriffe erforderlich sein, um das Schlüsselbein wieder in die richtige Position zu bringen und es gegebenenfalls mit Schrauben oder Platten zu fixieren.
Die Genesung nach einer Schultereckgelenksprengung kann einige Wochen bis Monate dauern, abhängig von der Schwere der Verletzung und der gewählten Behandlungsoption. Eine angemessene Rehabilitation und Physiotherapie sind entscheidend, um die volle Funktionalität der Schulter wiederherzustellen.
Es ist wichtig, Schultereckgelenksprengungen ernst zu nehmen und sie von einem medizinischen Fachmann bewerten zu lassen, da eine angemessene Behandlung dazu beitragen kann, langfristige Komplikationen und Einschränkungen zu minimieren und die beste Genesungschance zu bieten.