Vorsorge und operatives Spektrum
Erkrankungen des Ellenbogens
Krankheitsbilder
Die Ellenbogensteife, auch als "Kontraktur des Ellenbogens" bekannt, ist eine medizinische Erkrankung, bei der die Beweglichkeit des Ellenbogengelenks eingeschränkt ist. Dieser Zustand kann auf verschiedene Ursachen zurückzuführen sein und betrifft die Fähigkeit, den Arm am Ellenbogengelenk zu beugen und zu strecken.
Eine der häufigsten Ursachen für Ellenbogensteife ist Trauma oder Verletzung, wie beispielsweise Ellenbogenfrakturen oder Luxationen. In solchen Fällen kann Narbengewebe oder eine falsche Ausrichtung des Gelenks die normale Bewegungsfreiheit einschränken. Darüber hinaus können entzündliche Erkrankungen wie Arthritis oder Infektionen ebenfalls zu einer Steifheit des Ellenbogens führen.
Die Symptome der Ellenbogensteife umfassen Schmerzen, Bewegungseinschränkungen und möglicherweise Schwellungen. Die Behandlung hängt von der zugrunde liegenden Ursache ab. In einigen Fällen kann Physiotherapie helfen, die Beweglichkeit des Gelenks wiederherzustellen. In schwereren Fällen kann eine Operation erforderlich sein, um Narbengewebe zu entfernen oder das Gelenk zu stabilisieren.
Die Früherkennung und angemessene Behandlung der Ellenbogensteife sind entscheidend, um die Funktion des Arms wiederherzustellen und Komplikationen zu vermeiden. Personen, die anhaltende Ellenbogenbeschwerden haben oder Schwierigkeiten beim Bewegen des Arms feststellen, sollten sich an einen Arzt wenden, um die Ursache abzuklären und geeignete Maßnahmen zur Verbesserung der Beweglichkeit zu besprechen.
Viele Menschen treiben Sport, entweder im Amateur- oder Profibereich. Die Hauptsportarten die dabei Ellenbogenverletzungen verursachen können sind Handball, Basketball und Wurfsportarten. Typische Beschwerden sind oft „Tennisarm“-ähnlich. Heutzutage erfolgt daher zur Diagnosestellung und zum Ausschluss anderer Schmerzursachen vor einer therapeutischen Ellenbogen-OP immer zunächst eine Arthroskopie des schmerzhaften Ellenbogens.
Instabilitäten im Ellenbogen oder störende knöcherne Anbauten, die aufgrund einer Überlastung entstehen können, werden bei uns hauptsächlich arthroskopisch behandelt. Hierbei werden weichteilschonende, neue Techniken angewendet und es kann auf große Schnitte verzichtet werden. Dabei wird versucht die mechanischen Konflikte im Gelenk zu beseitigen um wieder eine bestmögliche Beweglichkeit zu erreichen. Dazu gehören die Entfernung von Gelenkkörpern, die Abtragung von Osteophyten (knöcherne Anbauten an die Randkanten des Gelenkes), die Abtragung instabiler Knorpelanteile, die Entfernung der entzündlichen Gelenkschleimhaut und die Entfernung der verkürzten vernarbten Gelenkkapsel. Wie ein Bildhauer schafft der Operateur aus dem sich durch den Verschleiß veränderten Gelenk wieder ein „normales“ Gelenk. Lediglich der durch die Arthrose zerstörte Gelenkknorpel kann nicht mehr zur Heilung gebracht werden. Das Ausmaß der Knorpelschäden ist demnach limitierend für das klinische Endergebnis des Patienten bezüglich der Schmerzreduktion. Je stärker der Knorpelschaden, desto höher die Wahrscheinlichkeit Belastungslimitierungen unter körperlichen Tätigkeiten zu behalten.
Knorpelschäden am Ellenbogen sind aber im Vergleich zu den Knie- oder Hüftgelenken nicht so relevant für ein gutes klinisches Ergebnis, sondern viel mehr die Beseitigung der mechanischen Konflikte im Gelenk. Das liegt daran, dass wir Menschen nicht auf dem Ellenbogen laufen und nicht einen so hohen Druck haben wie an der unteren Extremität.
Auch bei einer Arthrose des Ellenbogens kann durch eine Arthroskopie vielfach eine Schmerzreduktion und gleichzeitig eine Funktionsverbesserung erreicht werden, wodurch eine Prothesenimplantation häufig vermieden werden kann.
Der Tennisarm, auch als Sehnenentzündung oder epikondylitis lateralis bekannt, ist eine schmerzhafte Erkrankung, die oft durch wiederholte Belastung der Unterarmsehnen verursacht wird. Der Name "Tennisarm" mag auf den ersten Blick vermuten lassen, dass diese Verletzung nur bei Tennisspielern auftritt, aber tatsächlich kann sie jeden betreffen, der bestimmte wiederholte Bewegungen mit dem Arm ausführt, wie zum Beispiel das Heben von Gewichten, das Arbeiten am Computer oder das Spielen von Schlägersportarten.
Die Indikation für eine operative Behandlung besteht wenn eine fehlgeschlagene konservative Therapie über diesen Zeitraum und inakzeptable Schmerzen vorliegen. Desweiteren sollten relevante Differenzialdiagnosen ausgeschlossen werden, die ähnliche Beschwerden wie einen Tennisellenbogen auslösen können. Hierzu gehören zum Beispiel degenerative Veränderungen der Bandscheiben an der Halswirbelsäule oder Verschleißschäden im Gelenk. Um diese Dinge herausfinden zu können brauchen wir gegebenenfalls ein MRT und Röntgen der Halswirbelsäule bzw. des Ellenbogens.
Um eine hohe Erfolgsrate in der Operation zu erreichen ist es wichtig sowohl eine Arthroskopie des Gelenkes, als auch gegebenenfalls die offene Rekonstruktion der geschädigten Weichteile bis hin zur Bandplastik durchzuführen. Häufig zeigen sich erst im Rahmen der Arthroskopie relevante Gelenksschäden wie Knorpelschäden oder Instabilitäten, die das operative Vorgehen maßgeblich beeinflussen. Abhängig der arthroskopisch gewonnenen Erkenntnisse über das Gelenk wird das operative Verfahren an das jeweilige Problem angepasst.
Die operative Behandlung des Tennisellenbogens erfordert ein differenziertes Vorgehen und die dementsprechende Expertise des Operateurs mit dem gesamten Spektrum der erforderlichen OP Techniken um homogene Ergebnisse zu erreichen.
Die Instabilität des Ellenbogens ist ein medizinischer Zustand, der sich durch eine Abweichung von der normalen strukturellen Integrität des Ellenbogengelenks auszeichnet. Sie kann auf verschiedene Arten auftreten und hat oft erhebliche Auswirkungen auf die Funktion und Beweglichkeit des Arms. Hier sind einige der häufigsten Ursachen und Symptome dieser Instabilität:
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Traumatische Instabilität: Diese tritt oft als Folge eines Unfalls oder einer Verletzung auf, bei der die Bänder, Knochen oder Muskeln des Ellenbogens geschädigt werden. Die betroffene Person kann Schmerzen, Schwellungen und eine eingeschränkte Beweglichkeit des Ellenbogens erfahren.
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Atraumatische Instabilität: Dieser Typ der Ellenbogeninstabilität entwickelt sich oft allmählich ohne offensichtliche Verletzung. Sie kann aufgrund von Überbeanspruchung, wiederholtem Werfen (wie beim Baseball), oder einer angeborenen Veranlagung auftreten.
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Laterale und mediale Instabilität: Ellenbogeninstabilität kann auf der lateralen (äußeren) oder medialen (inneren) Seite des Gelenks auftreten. Dies kann dazu führen, dass der Ellenbogen nach außen oder innen abweicht, was zu Schmerzen und einer eingeschränkten Beweglichkeit führt.
Die Symptome der Ellenbogeninstabilität können Schmerzen, Instabilität des Gelenks, ein Gefühl der "Locke", Schwellungen und Kraftverlust im Arm umfassen. Die Diagnose erfolgt normalerweise durch körperliche Untersuchungen und bildgebende Verfahren wie Röntgenaufnahmen oder MRT.
Die Behandlung hängt von der Ursache und Schwere der Instabilität ab. Sie kann konservativ sein, einschließlich Physiotherapie, Schienen und Schmerzmittel, oder chirurgisch, um geschädigte Strukturen im Ellenbogen zu reparieren. Die richtige Therapie ist entscheidend, um die Funktion und Stabilität des Ellenbogens wiederherzustellen und zukünftige Komplikationen zu verhindern.
Es ist wichtig, bei jeglichen Ellenbogenbeschwerden frühzeitig ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen, um die bestmögliche Behandlung und Genesung zu gewährleisten. Unbehandelte Ellenbogeninstabilität kann zu dauerhaften Schäden und chronischen Schmerzen führen.