Orthopädie II - Wirbelsäulenchirurgie
Spinalkanalstenose
Wirbelkanalverengungen
Bei den Wirbelkanalverengungen (Spinalkanalstenose) kommt es aufgrund eines fortgesetzten Verschleißes der Wirbelsäule zu einer mechanischen Einengung des Rückenmarkkanals. Häufig durch eine Kombination aus verschleißbedingter Verdickung der Wirbelgelenke, Verdickung der rückenmarkskanalen Bänder sowie einer verschleißbedingten Vorwölbung von Bandscheibenstrukturen. In der Folge kommt es zu einer Vergrößerung der Wirbelgelenke, die dadurch den Wirbelkanal verengen und auf die darin verlaufenden Nervenfasern drücken.
Typischerweise verursacht dieser Druck belastungsabhängige Beschwerden in den Beinen häufig schon nach kurzer Wegstrecke in Verbindung mit einem Schwäche- oder Schweregefühl. Weil die Nervenfasern durch die Quetschung nicht mehr wie gewohnt arbeiten, kann die Beinmuskulatur nicht mehr ausreichend mit Impulsen versorgt werden, das Gehen fällt zunehmend schwerer.

Therapie der Spinalkanalstenose
Leichtere Formen der Spinalkanalstenose können im Einzelfall noch im Rahmen einer konservativen Therapie inklusive Periduralanästhesien, ggf. Anlage eines Periduralkatheters, behandelt werden. Hierdurch wir das Schmerzempfinden der Nerven, die den Periduralraum durchlaufen, ausgeschaltet.
Weil bei diesem Krankheitsbild aber hartes Körpergewebe für die Schmerzen ursächlich ist (Knochen der Wirbelgelenke, äußerer Ring der Bandscheibe), ist bei den schwereren Formen nur noch eine operative Erweiterung des Rückenmarkkanals möglich. Je nach Ausprägung der Spinalkanalstenose muss gegebenenfalls gleichzeitig auch die Stabilisierung des entsprechend operierten Wirbelsäulenabschnittes erfolgen.
Eingriffe dieser Art werden am Krankenhaus St. Josef mikrochirurgisch durchgeführt, um die Auswirkungen der Operation für den Rest des Körpers so klein wie möglich zu halten. Eine weitere Behandlungsform welche insbesondere für nichtoperable Patienten zutrifft ist als symptomatische Therapie die sogenannte Norm Modulationen (SCS Sonde). Bei dieser Methode wird über ein in den Rückenmarkskanal geschobenes Kabel mit Hilfe eines gepulsten Stroms die Weiterleitung von Schmerzreizen im Rückenmarkskanal blockiert. Das Kabel wird oberhalb der eigentlichen Engstelle in den Spinalkanal eingeführt und im Bereich der unteren Brustwirbelsäule platziert. Nervenausfallserscheinungen (Lähmungen) können hierdurch nicht behandelt werden.