Orthopädie II - Wirbelsäulenchirurgie
Ausbruch von Bandscheibengewebe
Bandscheibenvorfall
Bei einem Bandscheibenvorfall oder einer Bandscheibenvorwölbung kommt es wegen einer Beschädigung des Faserknorpels zu einem Ausbruch von Bandscheibengewebe aus dem Faserring der Bandscheibe. Dieses ausgebrochene Bandscheibengewebe kann dann auf Nervenstrukturen im/am Rückenmarkskanal drücken und dadurch starke Rückenschmerzen auslösen. Je nach Lage des Bandscheibenvorfalls kann es zu einer Schmerzausstrahlung bis in die Beine oder Arme kommen. Hinzu kommen häufig Hautmissempfindungen (Kribbeln) und Muskelfunktionsstörungen, also Taubheitsgefühle oder sogar Lähmungserscheinungen.
Von einem Bandscheibenvorfall sind vorwiegend Menschen im Alter zwischen 30 und 60 Jahren betroffen. Insbesondere große Massenvorfälle sind auch bei jungen Patienten (Anfang 20) immer wieder zu sehen. Ursächlich ist dafür nur in seltenen Fällen ein Trauma, also beispielsweise ein Sturz oder ein Unfall. Dagegen sind die Ursachen für einen Bandscheibenvorfall in den allermeisten Fällen in verschleißbedingten Prozessen zu suchen.
Am häufigsten tritt der Bandscheibenvorfall übrigens im Bereich der Lendenwirbelsäule auf. Betroffenen macht sich der Druck auf den großen Ischiasnerv durch starke Rückenschmerzen bemerkbar, die vom Gesäß bis in die Beine hinein strahlen.

Neben einer krankengymnastischen Übungsbehandlung sind hier häufig Nervenwurzelinfiltrationen oder Periduralanästhesien, die wiederholt gesetzt werden können, sinnvoll. Bei Beschwerdepersistenz oder akuten Lähmungserscheinungen bleibt häufig nur noch eine operative Intervention. Dann im Rahmen eines minimalinvasiven mikrochirurgischen Eingriffs.
