Orthopädie I - Endoprothetik, rekonstruktive Hüft- und Kniegelenkchirurgie, Kinderorthopädie
Verbesserung der Beweglichkeit
Therapie Morbus Perthes

Was kann man tun?
Ziel der Therapie ist die Erhaltung und Verbesserung der Gelenkbeweglichkeit sowie die Verbesserung der Gelenkbeschaffenheit („containment“). Langdauernde Entlastung an Gehstützen, Orthesen und Bettruhe werden heute nicht mehr generell empfohlen. Eine vorübergehende Entlastung kann in eher seltenen Fällen bei stärkeren Beschwerden jedoch notwendig werden.
Schwerpunkt der konservativen, d.h. nicht-operativen Therapie ist die krankengymnastische Beübung zur Verbesserung der Beweglichkeit. Hier wird v.a. Wert auf die Abspreizfähigkeit und Drehbewegungen gelegt. Engmaschige Verlaufskontrollen sollten immer durchgeführt werden.
Besteht bei dezentrierten Gelenken eine Operationsindikation, wird durch sog. containment-verbessernde Eingriffe versucht, die Gelenkkongruenz zu verbessern.
Integraler Bestandteil dieser Therapie ist wiederum die Optimierung der Beweglichkeit und Abspreizfähigkeit durch Krankengymnastik vor und nach Durchführung des Eingriffes.
Operativ kann eine Oberschenkelknochen-Umstellungs-Operation notwendig sein, die den Kopf besser in die Pfanne einstellt. Zusätzlich können Eingriffe zur Verbesserung der Stellung der Hüftpfanne notwendig sein.
Bei Kindern, die älter als 10 Jahre sind, bietet sich die Triple-Becken-Osteotomie, u.U. in Kombination mit einer Umstellung des Oberschenkelknochens an (vgl. Information zur Hüftdysplasie).
Wie ist die Prognose?
Die Prognose ist stark altersabhängig.
In jungen Jahren erkrankte Kinder haben eine deutlich bessere Prognose als ältere Kinder. Hier wird als "magische Grenze" oft das sechste Lebensjahr genannt.
Mädchen zeigen im Langzeitverlauf eher schlechtere Ergebnisse als Jungen.
Eine gute Beweglichkeit über den ges. Erkrankungszeitraum verbessert ebenfalls die Prognose.
Ein zusätzlicher Faktor, der den Verlauf negativ beeinflusst, ist erhöhtes Körpergewicht.
Die Spannbreite der Hüftgelenkbeschwerden im Erwachsenenalter bei stattgehabter Perthes-Erkrankung im Kindesalter kann von Beschwerdefreiheit bis hin zu schweren Deformierungen des Hüftkopfes reichen, die einen frühen Gelenkverschleiß (Coxarthrose) bedingen können.