Rund ein Fünftel der Deutschen betroffen
Was ist das Besondere an chronischen Schmerzen?
Rund 17% aller Deutschen leiden unter lang anhaltenden, chronischen Schmerzen. Neben dem Dauerschmerz leiden die Betroffenen unter anderem auch unter Einschränkungen im Alltag, durch Störung der Beweglichkeit, Depressionen, Schlafstörungen, Konzentrationsschwierigkeiten oder allgemeine Schwäche. Der chronische Schmerz hat andere Abläufe und Eigenschaften als der akute Schmerz. Oft sind verschiedene Ursachen zugrunde liegend. Es sind verschiedene Nervensysteme betroffen, die Nervenbahnen und das verarbeitende Gehirn passen sich dem ständigen Schmerz an. Die gute Nachricht ist, dass solche Entwicklungen auch umkehrbar sind.
Durch eine eingehende Anamnese und Untersuchung wird die Grundlage für eine individuell angepasste, viele Aspekte einbeziehende, sogenannte interdisziplinäre multimodale Schmerztherapie gelegt. Multimodal bedeutet den Einsatz von verschiedenen Therapieansätzen verschiedener Fachbereiche gleichzeitig. Manchmal setzt mit Schmerztherapiebeginn ein recht zügiger Therapieerfolg ein, manchmal ist es ein langer Weg zu einer stabilen, erfolgreichen Einstellung.
Die häufigsten in der Schmerzmedizin bekannten Formen des chronischen Schmerzes sind:
- Chronische Rückenschmerzen
- Spinalkanalstenose
- Arthroseschmerzen, Polyarthrose
- Polyneuropathie, auch z.B. nach Chemotherapie
- Schmerzen nach Zoster/Gürtelrose
- Chronische Spannungskopfschmerzen, Migräne und medikamenteninduzierter Kopfschmerz
- Neuralgien, z.B. Trigeminusneuralgie
- Clusterkopfschmerzen
- Atypischer Gesichtsschmerz
- Chronische Schmerzen im Rahmen eines CRPS-Syndroms/ Morbus Sudeck
- Chronische Schmerzen nach Operationen oder Verletzungen
- Chronische Bauchschmerzen oder Unterbauchschmerzen
- Chronische Schmerzen bei Borreliose
- Rheumatische Erkrankungen
- Fibromyalgie
- Ganzkörperschmerz
- Schmerzen bei Durchblutungsstörungen
- Schmerzen oder Beschwerden durch einen oder trotz eines hohen Schmerzmittelgebrauch