Welche Therapien sind denkbar?
Behandlungsmöglichkeiten unserer Schmerzmedizin
In der Behandlung chronischer Schmerzen spielen unterschiedlichste Aspekte eine wichtige Rolle: Die Art der Schmerzen, ihre Entstehungsgeschichte, mögliche Begleiterscheinungen ebenso wie psychische und soziale Faktoren. Die ambulante wie auch die stationäre multimodale, ganzheitlich orientierte Schmerztherapie berücksichtigt all diese Gesichtspunkte. Die Akteure in der stationären Schmerztherapie sind an erster Stelle der Patient selbst, die Schmerztherapeuten, andere ärztliche Fachdisziplinen, Psychotherapeuten, Physio- und Ergotherapeuten, Pflegekräfte und medizinische Fachangestellte mit speziellen Kenntnissen bezüglich chronischer Schmerzen, Gestalttherapeuten, Ernährungsberater. Sie alle bilden ein Team, welches sich engmaschig abspricht und dadurch die Effektivität und Nachhaltigkeit der Behandlung steigert. Das Ziel einer Schmerzbehandlung ist immer, eine Senkung des Schmerzniveaus zu erreichen, den Umgang mit dem chronischen Schmerz zu erleichtern, die Beweglichkeit zu verbessern, die Teilhabe am sozialen Leben zu ermöglichen, eine Rückkehr in die berufliche Tätigkeit oder die häusliche Aktivität zu unterstützen sowie die Lebensqualität und Lebensfreude zu steigern bzw. wieder zu gewinnen.
Beispiele möglicher Therapien innerhalb unserer Schmerzmedizin:
- die Neueinstellung mit Opiaten und anderen Schmerzmitteln
- lokale Infiltrationen – Spritzen von Schmerzmitteln
- Ganzkörperhyperthermie - mit schmerzlindernder muskelentspannender Wirkung
- Leitungsanästhesie – bestimmte Nerven werden betäubt
- Regionalanästhesie- größere Regionen werden mit Schmerzmedikamenten versorgt
- Infusionstherapie – intravenöse Verabreichung schmerzlindernder Medikamente
- lokal wirkende Medikamente, die über die Haut aufgenommen werden
- Akupunktur, Schröpfen
- Blutegeltherapie
- Medikamentenentzug bzw. Reduktion
- Ernährungsberatung
- Physio- und Ergotherapie
- Bewegungsbad
- Entspannungsverfahren, Fango
- Kältekammer
- Hochtontherapie – Anregung des Stoffwechsels
- Gefäßtherapie nach Bemer – Verbesserung der Durchblutung
- Ganzkörperhyperthermie – therapeutische Erwärmung des Körpers mit nachhaltigem Effekt
- psychologische Schmerztherapie
Die letzteren vier Therapieoptionen stehen teilweise nur im Rahmen eines stationären Aufenthaltes zur Verfügung.
Die psychologische Schmerztherapie basiert auf der kognitiven Verhaltenstherapie. Angepasst an die individuellen Bedürfnisse des Patienten können dabei unterschiedliche Behandlungsmethoden und -formen zum Einsatz kommen. Beispielhaft hierfür stehen
- Einzeltherapien
- Gruppensitzungen zum Thema Schmerzbewältigung
- Biofeedbacktraining
- Progressive Muskelentspannung
- Stressbewältigung
- Aktivierungsstrategien
- Aufmerksamkeitslenkung und viele mehr.